Journalismus
Spanien kämpft gegen die Folgen der verheerenden Überschwemmungen
2024-11-01
Nach den extremen Regenfällen in Spanien, die mindestens 158 Todesopfer forderten, herrscht in den betroffenen Regionen ein Mangel an lebenswichtigen Gütern wie Lebensmitteln, Wasser und Strom. Die spanische Regierung hat weitere 500 Soldaten entsandt, um die Logistik und Verteilung von Hilfsgütern zu unterstützen. Doch die Situation bleibt weiterhin schwierig, da Zehntausende Haushalte noch immer ohne Strom sind und Plünderungen in Geschäften und Häusern die Lage zusätzlich erschweren.
Ein Weckruf für den Klimawandel
Extreme Wetterereignisse nehmen zu
Extremwetterereignisse wie die verheerenden Überschwemmungen in Spanien haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Zwar lässt sich nicht jedes Extremwetterereignis direkt auf den Klimawandel zurückführen, doch ist unstrittig, dass der vom Menschen verursachte Klimawandel Phänomene wie Hitze, Starkregen und Stürme begünstigt. Je wärmer die Luft, desto mehr Wasserdampf kann aufgenommen werden, was zu intensiveren Niederschlägen führt.Die Professorin für die Auswirkungen des Klimawandels an der Universität von Newcastle, Hayley Fowler, bezeichnet die Unwetter in Spanien als "weiteren Weckruf, dass unser Klima sich schnell verändert". Sie betont, dass unsere Infrastruktur nicht auf dieses Ausmaß an Überschwemmungen ausgelegt ist. Die Klimakrise stellt somit eine wachsende Herausforderung dar, der wir uns dringend stellen müssen.Warnsysteme auf dem Prüfstand
Auch die Frage, ob die Behörden die Bürger rechtzeitig und ausreichend gewarnt haben, wird in Spanien intensiv diskutiert. Zwar hatte die nationale Wetterbehörde Aemet bereits am Dienstagmorgen die höchste Warnstufe Rot für die Region Valencia ausgerufen und eindringlich vor der Gefahr gewarnt. Doch erst am Nachmittag trat das regionale Gremium zur Koordinierung der Rettungsorganisationen zusammen, und die Warnung der Zivilschutzbehörde, das Haus nicht zu verlassen, wurde teilweise erst nach 21 Uhr veröffentlicht - zu spät für viele Betroffene.Experten wie der Meteorologe Francisco Martín León weisen jedoch darauf hin, dass solche "brutalen Folgen" nicht immer vorhersehbar sind, da sie von vielen Faktoren abhängen. Selbst das beste Warnsystem könne manchmal nichts ausrichten, betonen Fachleute. Extremwetterereignisse dieser Art könnten "die Fähigkeiten bestehender Abwehrmechanismen und Notfallpläne überfordern, selbst in einem relativ wohlhabenden Land wie Spanien", so die Dozentin für Umweltsysteme an der britischen Open University, Leslie Mabon.Städte müssen widerstandsfähiger werden
Um besser auf solche Extremwetterereignisse vorbereitet zu sein, müssen Städte dringend widerstandsfähiger gegen Überschwemmungen gemacht werden, so die Expertin. Wasser müsse in Städten abfließen können, ohne Schäden zu verursachen. Nur so können die Folgen solcher Katastrophen abgemildert werden.Die Überschwemmungen in Spanien zeigen einmal mehr, dass kein Land von den Risiken des Klimawandels ausgenommen ist. Die Tragödie ist ein weiterer Weckruf, dass wir unseren Umgang mit der Umwelt dringend überdenken und Maßnahmen ergreifen müssen, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Nur so können wir solche verheerenden Ereignisse in Zukunft besser verhindern oder zumindest ihre Folgen abmildern.