Finanzierung
Die Bedeutung von Geld für Investitionen und Verteidigung
2024-11-18
In der heutigen Zeit stehen Ökonomen vor der Herausforderung, mehr Geld für Investitionen und die Verteidigung zu finden. Die russische Bedrohung der NATO-Ostflanke und die drohende Krise unter der Regierung machen es notwendig, schnell zu handeln.
Die Notwendigkeit einer schnellen Reaktion für die deutsche Wirtschaft
Mehr Geld für Investitionen
Ökonomen wie Jens Südekum bemerken, dass deutsche Unternehmen über Jahre hinweg viel weniger in neue Technologien und moderne Maschinen investiert haben als ihre internationalen Wettbewerber. Dies muss sich dringend ändern, um Deutschland nicht weiter vom Anschluss zu verlieren. Nur so können die deutschen Unternehmen ihre Entwicklung vorantreiben und die Wirtschaft wieder anwachsen lassen.Andererseits fordert die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, dass die Unternehmen selbst für ihre Entwicklung verantwortlich sind. Der Staat hat eine wichtige, aber nachgeordnete Rolle. Planbarkeit und Verlässlichkeit sind in den vergangenen Jahren durch die vielen Krisen und politische Uneinigkeiten auf der Strecke geblieben.Wichtigkeit der Verteidigung
Angesichts der russischen Bedrohung wird von Ökonomen wie Moritz Schularick befürchtet, dass Trump uns gnadenlos erpressen wird. Um Trump ökonomisch die Stirn bieten zu können, müssen wir jetzt schnell für Sicherheit und Verteidigung viel Geld in die Hand nehmen. Wenn wir nicht bereit sind, Veränderungen zuzulassen und die Verteidigung zu stärken, stehen wir vor großen Risiken.Ifo-Chef Clemens Fuest betont, dass nur die Unternehmen und ihre Beschäftigten die deutsche Wirtschaft retten können. Deutschland hat noch viele gute Unternehmen und eine gut ausgebildete Bevölkerung. Wir müssen bereit sein, die Probleme aus eigener Kraft zu lösen und die Verteidigung zu fördern.Finanzierung der Veränderungen
Ökonomen bewerten unterschiedlich, wie die Veränderungen finanziert werden sollten. Das eher marktliberale Lager plädiert für einen „schlanken“ Staat mit weniger Bürokratie, niedrigeren Kosten und Steuern sowie mehr Wettbewerb. Ex-Finanzminister Christian Lindners Grundsatzpapier zu einer „Wirtschaftswende“ sei ein Schritt in die richtige Richtung.Andererseits fordern eher verteilungsorientierte Wirtschaftswissenschaftler, dass der Staat Geld in die Hand nimmt, also eine Reform der Schuldenbremse, um mehr kreditfinanzierte Investitionen zu erlauben. Ohne eine solche Reform droht die neue Regierung am gleichen Hindernis zu scheitern wie die alte.Wirtschaftslage und Herausforderungen
Die Wirtschaft lahmt derzeit. Die Bundesregierung hat einige Gesetzespakete beschlossen, aber ihre Wirksamkeit hängt von der Opposition ab. Deutschland muss sich auf sich selbst verlassen können und eine starke Binnenwirtschaft entwickeln, um weniger vom Export und von Investitionen im Ausland abhängig zu sein.Es ist notwendig, Reformen im Steuer- und Transfersystem vorzunehmen, damit Arbeit sich lohnt. Eine breite Agenda zur Stärkung der Bereitschaft, zu arbeiten und zu investieren, ist erforderlich.Kluge Einwanderungspolitik
Die künftige Bundesregierung muss mit einer „klugen Einwanderungspolitik“ sorgen, damit die Diskussion um dringend benötigte Fachkräfte nicht von einer toxischen Asyldebatte erstickt wird. Investitionsanreize für „Zukunftsindustrien“ sollten verlangt werden, und eine „passgenaue“ Industriepolitik für zentrale Zukunfts- und Schlüsselbranchen ist notwendig.Die Industrieproduktion darf nicht weiter sinken, da mit dem Verfall des Wohlstands auch die politische Unzufriedenheit in der Bevölkerung zunimmt. Für „ausreichend Gewicht“ bei globalen Verhandlungen muss ganz Europa gestärkt werden.Chancen und Risiken nach Trumps Wahl
Fuest und Schnabl sehen Chancen für deutsche Unternehmen nach Trumps Wahl. Von einem Abbau von Regulierung, Steuern und Energiepreisen in den USA könnten Wachstumsimpulse ausgehen. Aber wenn gleichzeitig in Deutschland keine Reformen stattfinden, dürfte sich die Abwanderung von Unternehmen in die USA beschleunigen.Wir müssen uns schnell zu alter Stärke zurückfinden und auf EU-Ebene Antworten auf die drohenden US-Zölle vorbereiten. Nicht, um diese einzusetzen, sondern um die US-Regierung von einem Handelskrieg abzuhalten.