Journalismus
Präsidentschaftswahl in den USA: Wie ein Unentschieden den Verlauf der Demokratie beeinflussen könnte
2024-11-02
Am kommenden Dienstag, dem 5. November, werden die Amerikaner einen neuen Präsidenten wählen. Umfragen deuten auf ein enges Rennen zwischen dem amtierenden Präsidenten Donald Trump und seiner Herausforderin Kamala Harris hin. Doch was geschieht, wenn beide Kandidaten die gleiche Anzahl an Wahlmännerstimmen erhalten?

Wer wird der nächste US-Präsident, wenn es ein Unentschieden gibt?

Der Weg zum Sieg: 270 Wahlmännerstimmen

Um die Präsidentschaftswahl zu gewinnen, muss ein Kandidat mindestens 270 der insgesamt 538 Wahlmännerstimmen auf sich vereinen. Diese Stimmen werden proportional zur Bevölkerungsgröße der einzelnen Bundesstaaten vergeben. Sollte es tatsächlich zu einem Gleichstand von 269 zu 269 Stimmen kommen, wäre dies ein historisches Ereignis, das letztmals 1824 eintrat.

Das Repräsentantenhaus entscheidet bei Unentschieden

In einem solchen Fall sieht die US-Verfassung vor, dass das Repräsentantenhaus, die zweite Kammer des Kongresses, den nächsten Präsidenten wählt. Dabei stimmen nicht die einzelnen Abgeordneten ab, sondern jeweils die Delegation eines Bundesstaates. Mit 26 Delegationen hätte derzeit der Republikaner Donald Trump einen leichten Vorteil gegenüber den 22 Delegationen der Demokraten. Allerdings werden am 5. November auch alle Sitze im Repräsentantenhaus neu besetzt, was die Mehrheitsverhältnisse noch verändern könnte.

Der Senat bestimmt den Vizepräsidenten

Parallel dazu würde der Senat, die erste Kammer des Kongresses, den neuen Vizepräsidenten wählen. Jeder der 100 Senatoren hat dabei eine Stimme, sodass 51 Stimmen für den Sieg reichen würden. Theoretisch wäre es sogar möglich, dass Präsident und Vizepräsident unterschiedlichen Parteien angehören.

Historisches Präzedenzfall von 1824

Ein solches Szenario, in dem das Repräsentantenhaus den Präsidenten wählt, gab es in der Geschichte der USA bislang nur einmal: Bei der Wahl 1824 erreichte keiner der vier Kandidaten die erforderliche Mehrheit im Wahlmännerkollegium. Letztlich setzte sich damals John Quincy Adams durch, der vom Repräsentantenhaus zum sechsten Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde.

Mögliche Folgen eines Unentschiedens

Ein Unentschieden bei der Präsidentschaftswahl wäre ein äußerst seltenes und komplexes Szenario, das tiefgreifende Auswirkungen auf das politische System der USA haben könnte. Es würde nicht nur die Legitimität des gewählten Präsidenten infrage stellen, sondern auch zu einer Lähmung der Exekutive und Legislative führen. Zudem könnte es die Polarisierung in der Gesellschaft weiter verschärfen. Daher hoffen viele Beobachter, dass es am 5. November einen eindeutigen Sieger geben wird.
Gruseliges Halloween: Wie Eltern ihre Kinder sicher durch die Schatten der Nacht führen
2024-10-31
Halloween ist eine Zeit des Grauens und der Spannung, nicht nur für Kinder. Auch im Fernsehen werden schaurige Filme ausgestrahlt, die Kinder faszinieren, aber auch erschrecken können. Eltern müssen dabei genau auf das Alter und die Empfindlichkeit ihrer Kinder achten, um eine unbeschwerte Halloween-Feier zu ermöglichen.

Kinder sicher durch die Gruselzeit navigieren

### Realität und Fiktion unterscheidenKinder bis zum Ende der Grundschulzeit können oft nicht klar zwischen Film und Wirklichkeit unterscheiden. Monsterhafte Gestalten und Fabelwesen können in ihrer Wahrnehmung durchaus real erscheinen und sogar in ihre Träume eindringen. Eltern sollten daher genau beobachten, wie ihre Kinder auf die Halloween-Angebote reagieren und das Gesehene anschließend mit ihnen besprechen. So können Kinder das Erlebte besser einordnen und verarbeiten.### Altersgerechte Gruselfilme auswählenKinderfreundliche Gruselfilme zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf Gewaltszenen und drastische Effekte verzichten. Stattdessen sollten sie einen angemessenen Spannungsbogen aufbauen, mit Entspannungsmomenten arbeiten und in einem guten Ende münden. Jüngere Kinder lassen sich besonders leicht von Geräuschen und Musik in den Bann ziehen, während ältere Kinder ab der Grundschule eine große Faszination für Gespenster, Monster und Vampire entwickeln, die sie aber auch erschrecken können.### Zeitlicher Abstand zum SchlafengehenLaut Experten sollten Kinder nach dem Konsum von Gruselfilmen etwa eine Stunde "Medienpause" einlegen, bevor sie schlafen gehen. So können sie das Gesehene besser verarbeiten und leichter einschlafen.### Spaß am Gruseln ab 8 JahrenTatsächlich haben Kinder erst ab etwa 8 Jahren wirklich Spaß daran, sich zu gruseln. Mit zunehmendem Medienkonsum können sie dann bei altersgerechten Angeboten mitfiebern und sich gleichzeitig über Schreckmomente amüsieren, ohne dass diese zu nahe an sie herantreten. Mit 10 Jahren sind die meisten Kinder dann routiniert und sicher im Umgang mit Gruselinhalten.Eltern sollten also genau abwägen, welche Halloween-Angebote für ihre Kinder geeignet sind und sie behutsam an das Thema heranführen. So können Kinder die Gruselzeit unbeschwert genießen und sich an den Faszinationen des Festes erfreuen.
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Sachsen-Anhalt: Dramatischer Anstieg der Inobhutnahmen - eine Herausforderung für das Kindeswohl
2024-11-01
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die von den Jugendämtern in Sachsen-Anhalt in Obhut genommen werden mussten, ist im Jahr 2023 dramatisch gestiegen. Dieser besorgniserregende Trend wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Herausforderungen, mit denen Familien und Behörden konfrontiert sind.

Alarmierender Anstieg der Inobhutnahmen - Ursachen und Hintergründe

Unbegleitete Einreisen aus dem Ausland als Hauptgrund

Die Statistiken zeigen, dass der Hauptgrund für die Inobhutnahmen von Kindern und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt im Jahr 2023 unbegleitete Einreisen aus dem Ausland waren. Insgesamt 757 Fälle wurden in dieser Kategorie verzeichnet, was einem Anstieg von 50,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Mehrheit dieser Minderjährigen waren männlich (96,7 Prozent) und zwischen 14 und 18 Jahren alt (92,7 Prozent). Diese Entwicklung spiegelt die anhaltenden Herausforderungen wider, die mit der Aufnahme und Betreuung unbegleiteter Flüchtlinge einhergehen.Neben den unbegleiteten Einreisen waren auch die Überforderung der Eltern oder eines Elternteils (714 Fälle) sowie Vernachlässigung (365 Fälle) weitere Hauptursachen für die Inobhutnahmen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass viele Familien in Sachsen-Anhalt mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben und die Unterstützung der Jugendämter benötigen.

Besonders betroffen: Kinder unter 14 Jahren

Betrachtet man die Altersgruppe der Kinder unter 14 Jahren, zeigt sich ein etwas anderes Bild. Hier waren die Überforderung der Eltern oder eines Elternteils (488 Fälle), Anzeichen für Vernachlässigung (298 Fälle), Anzeichen für körperliche Misshandlung (169 Fälle) sowie Wohnungsprobleme (121 Fälle) die Hauptursachen für eine Inobhutnahme. Diese Zahlen verdeutlichen, dass gerade die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft besonders gefährdet sind und dringend Schutz und Unterstützung benötigen.

Initiativen der Jugendämter und Meldungen von Minderjährigen selbst

In den meisten Fällen (899 Fälle) waren es die Jugendämter selbst, die den Schutz der Kinder und Jugendlichen initiierten. In 306 Fällen meldeten sich die Minderjährigen selbst, und in 277 Fällen kamen die Hinweise von Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gericht. Diese Zahlen zeigen, dass die Jugendämter eine zentrale Rolle bei der Identifizierung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in Notlagen spielen, aber auch, dass Minderjährige selbst zunehmend Hilfe suchen.

Dramatischer Anstieg der Inobhutnahmen - eine Herausforderung für Sachsen-Anhalt

Der dramatische Anstieg der Inobhutnahmen von Kindern und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt im Jahr 2023 um 20,1 Prozent auf insgesamt 2.042 Fälle ist ein alarmierendes Signal. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von unbegleiteten Einreisen aus dem Ausland über Überforderung der Eltern bis hin zu Vernachlässigung und Misshandlung. Besonders betroffen sind Kinder unter 14 Jahren, die in besorgniserregender Zahl in den Schutz der Jugendämter kommen müssen.Diese Entwicklung stellt die Behörden und Sozialdienste in Sachsen-Anhalt vor große Herausforderungen. Es gilt, die Ursachen für diese Entwicklung genau zu analysieren, geeignete Präventionsmaßnahmen zu ergreifen und die Unterstützungsangebote für Familien in Notlagen zu verstärken. Nur so kann es gelingen, den Trend der steigenden Inobhutnahmen zu stoppen und den Schutz und die Förderung der Kinder und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt langfristig sicherzustellen.
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